JVBB Roundtable
Altersvorsorge für Journalist/innen
Am Donnerstagabend war Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von finanztip.de und Spiegel-Online-Kolumnist beim JVBB zu Gast, um die Mitglieder über das Thema Altersvorsorge zu informieren.
Zwei Dinge sind bezogen auf das Ende der Erwerbstätigkeit beziehungsweise das Rentenalter sicher: Wer einen entspannten Lebensabend genießen will, sollte zusätzlich zum gesetzlichen Rentenanspruch auch privat vorsorgen. Und: Wer aus seiner Tätigkeit kein ausreichendes Einkommen erzielt, für den ist eine private Zusatzvorsorge ebenso wenig finanzierbar wie sinnvoll.
Die Einkommenssituation
Mit Blick auf freie Journalisten, die in der Künstlersozialkasse versichert sind, rechnete Tenhagen vor: „Um auf eine einigermaßen ordentliche, gesetzliche Rente von rund 1.200 Euro zu kommen, sollte man regelmäßig über 40 Jahre lang das Durchschnittseinkommen einzahlen. Das liegt zurzeit bei etwa 36.000 Euro im Jahr.“ Wer dieses Durchschnittseinkommen oder mehr erziele, der KSK aber tatsächlich einen geringeren Betrag melde, um vermeintlich Kosten zu sparen, schade sich selbst. Schließlich falle die Rente damit später entsprechend geringer aus, so der Finanzexperte.
Denjenigen, die aufgrund ihrer Einkommenssituation privat vorsorgen können, stehen die Riester-Rente, Rürup-Verträge oder (als Arbeitnehmer) auch die betriebliche Altersvorsorge zur Verfügung. Alle drei Möglichkeiten werden vom Staat gefördert. Anhand eines leicht verständlichen Entscheidungsdiagramms erläuterte Hermann-Josef Tenhagen detailliert, welche Vorsorgemaßnahme für die eigene Situation in Betracht kommt.
Betriebliche Altersvorsorge – Gesetzlicher Anspruch gegen den Arbeitgeber
Überraschend war für manche Teilnehmer die Tatsache, dass Arbeitgeber verpflichtet sind, ihren Angestellten eine betriebliche Altersvorsorge anzubieten: Arbeitnehmer können dies von ihrem Arbeitgeber verlangen, sofern sie bereit sind, dafür auf einen Teil ihres Entgelts zu verzichten. In diesem Zusammenhang erklärte Tenhagen auch die Aspekte, die eine gute betriebliche Altersvorsorge ausmachen, wie etwa ein Beitragszuschuss des Arbeitgebers, ein kostengünstiger Vertrag ohne Abschlusskosten oder auch ein Gruppenrabatt, der aufgrund teilnehmender Kollegen gewährt wird.
Für die Beantwortung zahlreicher Teilnehmerfragen nahm sich Hermann-Josef Tenhagen, der selbst JVBB-Mitglied ist und sich im Verband auch als Mentor für junge Journalisten engagiert, viel Zeit. Nach gut zwei Stunden ging der letzte JVBB-Roundtable für das Jahr 2016 dann zu Ende.
Frank M. Wagner