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Gendergerechte Sprache

auch beim DJV


Mitglieder von JVBB und DJV Berlin haben gemeinsam überlegt, wie gendergerechte Sprache im DJV besser verankert werden kann.

Treffpunkt war am Abend des 9. August der Garten des taz-Cafés. In einer lockeren Runde tauschten viele Frauen (und wenige Männer) ihre Erfahrungen aus und diskutierten über „Gleichberechtigung und Sprache“. Das Ergebnis: Für den diesjährigen Verbandstag des Bundesverbandes DJV soll ein Antrag zur Nutzung von gendergerechter Sprache vorbereitet werden.Argumente dafür wurden von allen zusammengetragen: Wenn Texte nicht gegendert würden, sei der DJV künftig nicht vor großem Gegenwind der impulsiven Community in sozialen Netzwerken sicher. Zudem werden Texte genauer, erkennbar ist, ob jeweils nur Männer gemeint sind, oder gleichermaßen Frauen und Männer. Der DJV und seine Landesverbände hat, so wurde weiter argumentiert, auch bei der Mitgliedergewinnung nur Vorteile, wenn Frauen direkt angesprochen werden. Wird die weibliche Form weggelassen, fühlen sich auch jetzt schon viele Frauen nicht beachtet. Sie wollen nicht nur „mitgemeint“ sein.  Die Gesprächsrunde tauschte sich anschließend über die verschiedenen Arten des Genderns aus. Schnell war klar, dass hierzu niemand den Kolleg*innen im DJV Vorschriften machen möchte. Doch alle wollen das Bewusstsein für gendergerechtes Schreiben schärfen und die diversen Möglichkeiten dazu aufzeigen – egal wie gegendert wird mit *, /, _ oder großem I.Michael Bomke, Personalratsvorsitzender der Investitionsbank Berlin (IBB), berichtete, dort werde inzwischen vor allem bei Publikationen der Bank auf eine gendergerechte Sprache geachtet. Kritiker*innen entgegne er mit der Frage: „Was spricht denn eigentlich dagegen, Frauen sichtbar zu machen?“Dem Argument, das Gendern sei zu „umständlich“ kann entgegengehalten werden, dass Sprache sich ohnehin stets im Wandel befindet und die Nutzung von neuen Sprachformen erfahrungsgemäß nur eine Frage der Gewöhnung ist.JVBB-Mitglied Gabriele Vietze berichtete von ihren Erfahrungen als Pressereferentin im Bundesverteidigungsministerium. Ursula von der Leyen habe in dem einst männerdominierten Ministerium erfolgreich das Gendern durchgesetzt. Die Dienstgrade sind zwar weiterhin männlich, aber in Texten heiße es stets „die Soldatinnen und Soldaten“.Praktisch, weil kurz ist die geschlechtsneutrale Formulierung  („die Beschäftigten“). Das Anführen von beiden Geschlechtern hintereinander („Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“)  ist besonders eindeutig. Binnen-I oder Schrägstrich dagegen haben den Vorteil, dass beide Geschlechter in einem Wort angesprochen werden. Immer häufiger wird auch die abwechselnde Nennung von Frauen und Männern genutzt.Der Antrag auf gendergerechte Sprache wird nun in der DJV-Kommission Chancengleichheit & Diversity formuliert, damit auf dem Verbandstag im November darüber diskutiert werden kann.Eingeladen hatten zu der Gesprächsrunde JVBB-Mitglied Minou Amir-Sehhi, Vorsitzende der genannten Kommission, sowie Simone Ahrend, Leiterin des Kompetenzteams Chancengleichheit beim DJV Berlin.Das nächste Treffen ist am 4. Oktober um 18 Uhr im DJV Berlin, weitere Infos folgen. Wer sich für das Thema interessiert, kann sich an Minou Amir-Sehhi (info@minou.tv) wenden, um in einen Verteiler aufgenommen zu werden.

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