Spiegel-Gruppe
Auf Kündigungen verzichten
Der DJV hat die Geschäftsführung und die Gesellschafter des Nachrichtenmagazins Der Spiegel aufgefordert, beim geplanten Stellenabbau bis 2018 auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten.
Am gestrigen Nachmittag hatte die Geschäftsführung den Mitarbeitern ihr Restrukturierungsprogramm vorgestellt, das den Abbau von 149 Vollzeitstellen vorsieht, davon 35 in der Redaktion und 14 in der Dokumentation. Von den Stellenstreichungen dürften etwa 200 Beschäftigte betroffen sein, davon ein Drittel im redaktionellen Bereich. „Mir ist nicht klar, wie der Spiegel nach dem geplanten Aderlass an qualifizierten Journalistinnen und Journalisten seine eigenen journalistischen Qualitätsstandards noch halten will“, kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall das Sanierungsprogramm. Stefan Endter, Geschäftsführer des DJV Hamburg, fügte hinzu: „Der Spiegel ist noch immer ein wirtschaftlich starkes Unternehmen, das in der Lage ist, seine soziale Verantwortung einzulösen.“Als positiv wertete Überall das zwischen Spiegel-Geschäftsführung und Betriebsrat vereinbarte Moratorium, das bis 31. Mai 2016 betriebsbedingte Kündigungen ausschließt: „Ich erwarte von den Verantwortlichen den vollständigen Verzicht auf Kündigungen.“ Endter: „Ein Strukturwandel ohne Kündigungen ist möglich.“