Redaktionsfreiheit
China-kritische Stimmen
Der DJV hat den Intendanten der Deutschen Welle Peter Limbourg aufgefordert, China-kritische Stimmen im deutschen Auslandssender zu unterstützen und nicht zu behindern.
Auch unter der neuen Redaktionsleitung müsse die innere Redaktionsfreiheit gewahrt werden, forderte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken: „Politische Themen, zu denen selbstverständlich auch die Kritik an Menschenrechtsverletzungen gehört, müssen weiterhin einen angemessenen Anteil am Programmauftritt der Deutschen Welle haben.“ Eine „weich-gespülte“ China-Berichterstattung mit dem Ziel, Zugang in einen zensierten Markt zu erhalten, könne für den deutschen Auslandsrundfunk keine vernünftige Option darstellen. Von Intendant Limbourg erwartet der DJV, dass er auch künftig den Markenkern der Deutschen Welle als einem staatsunabhängigen, öffentlich-rechtlichen Sender bewahrt, der kritisch-distanziert über autoritäre Regime jeglicher Art berichtet.
Die von Limbourg angekündigten Kooperationen mit chinesischen Staatssendern und die Beendigung der Tätigkeit einer China-kritischen Autorin durch die Deutsche Welle würden dem deutschen Auslandssender mehr schaden als nützen. „Ein Kotau vor den Mächtigen in Peking vertrüge sich nicht mit dem Ansehen des Senders als Stimme der Freiheit“, sagte der DJV-Vorsitzende.