Heutige Mitgliederversammlung abgesagt:
Corona war stärker
Eigentlich wollten wir uns heute Abend zu unserer diesjährigen Mitgliederversammlung treffen. Gerne hätten wir Euch als Vorstand von unserem ersten Jahr im Amt berichtet, das wegen der Corona-Pandemie so ganz anders verlief, als wir es uns vorgestellt hatten. Außerdem wäre es endlich einmal wieder eine Gelegenheit gewesen, sich persönlich zu begegnen und auszutauschen.
Nun hat Corona uns auch hier einen Strich durch die Rechnung gemacht. Angesichts der ansteigenden vierten Welle und der einhelligen Warnungen von RKI und Politik vor größeren Veranstaltungen hat sich der Vorstand – diesmal mit klarer Mehrheit bei einer Gegenstimme – gestern entschlossen, die Mitgliederversammlung abzusagen. Alle Mitglieder haben wir davon sofort informiert.
Damit haben wir auch auf die zahlreichen Rückmeldungen aus der Mitgliedschaft und unserer Geschäftsstelle reagiert, die einer Versammlung sehr skeptisch gegenüberstanden, auch wenn diese nach den Corona-Regeln des Landes Berlin formal möglich gewesen wäre. Allen, die mit beim Bundesverbandstag in Bochum waren, steckt auch diese Erfahrung in den Knochen: Dort kam es trotz 2G+ zu Infektionen bei mindestens acht vollständig geimpften Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Ich möchte mich bei allen, die sich hier zu Wort gemeldet haben, für ihr Engagement und ihre Argumente bedanken. Besonders gilt das für unsere Kolleginnen und Kollegen aus dem Kompetenzteam Generation+, die ja wichtige Anträge zur Behandlung auf der Mitgliederversammlung gestellt haben.
Einige Mitglieder haben uns vorgeschlagen, doch auf eine Online-Veranstaltung umzustellen. Das war zum einen technisch nicht in der Kürze der Zeit umsetzbar. Zum anderen sind einige unserer älteren Mitglieder für uns bislang nur auf dem Postweg erreichbar. Sie hätten wir von der Ausübung ihrer Mitgliedsrechte ausgeschlossen. Für das kommende Frühjahr denkt der Vorstand jedoch über die Möglichkeit einer hybriden Versammlung nach, falls die Coronalage größere Präsenzveranstaltungen immer noch nicht zulassen sollte. Hierüber halten wir Euch natürlich auf dem Laufenden.
Die für heute eingereichten Anträge können dann behandelt werden. Zu einem Antrag möchte ich jedoch heute schon Stellung nehmen, da er auf einer Falschinformation beruht. Unser Journalistenpreis „Der lange Atem“ wird mitnichten aus Mitgliedsbeiträgen bezahlt. Vielmehr hat er in den vergangenen Jahren dank unserer fünf regelmäßigen Sponsoren sogar leichte Überschüsse verzeichnet. Die nächste Verleihung ist für den 29. April geplant. Sie ist dann hoffentlich wieder als schönes Fest in der Akademie der Künste möglich. Andernfalls werden wir auch hier wie schon in diesem Jahr eine Hybridlösung finden.
Trotz aller Einschränkungen durch Corona kann ich Euch aber eins versichern: Der DJV Berlin - JVBB arbeitet als Verband und Gewerkschaft verlässlich und konsequent für seine Mitglieder. Rechtsberatung, die Seminare und Workshops, unsere politischen Aktivitäten und Tarifverhandlungen laufen in vollem Umfang weiter. Letztere derzeit beim rbb zu Homeoffice, bei Tagesspiegel und Zeit Online zu Gehältern und Arbeitsbedingungen. An dieser Arbeit wird sich auch in den nächste Wochen und Monaten nichts ändern. Hierfür möchte ich mich im Namen des gesamten Vorstands auch ganz herzlich bei all unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle bedanken, die auch unsere nun leider nicht heute stattfindende Mitgliederversammlung sozusagen „schlüsselfertig“ vorbereitet hatte.
Steffen Grimberg