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Berliner Journalistenpreis

"Der lange Atem 2015" vom JVBB verliehen


Von links nach rechts: Der JVBB-Vorsitzende Alexander Fritsch, Hajo Seppelt (ARD, 2. Preis), Jost Müller-Neuhof (Tagesspiegel, 1. Preis), Ehrengast Bürgermeisterin Dilek Kolat, Christian Rohde und Jörg Göbel (Frontal 21/ZDF, 3. Preis), Foto: Sabine Gudath/JVBB

Am Dienstagabend hat der JVBB zum neunten Mal den Berliner Journalistenpreis „Der lange Atem“ verliehen. Die Veranstaltung fand wie in den Vorjahren in der Berliner Akademie der Künste am Pariser Platz statt.

„Der lange Atem“ zeichnet Journalistinnen und Journalisten aus, die sich besonders beharrlich mit einem gesellschaftlich relevanten Thema befasst haben.Der Tagesspiegel-Redakteur Jost Müller-Neuhof erhielt den ersten Preis für seinen hartnäckigen Kampf um Akteneinsicht bei staatlichen Institutionen. Die Verleihung durch den Journalistenverband Berlin-Brandenburg JVBB fand am Abend vor 250 Gästen aus Medien, Politik, Wirtschaft und Kultur statt.Der zweite Preis ging an Hajo Seppelt für seine außerordentlichen Recherchen zu „Doping in der Leichtathletik“. Seine Dokumentarfilme in der ARD führten kürzlich zur Suspendierung des russischen Leichtathletikverbandes durch den Weltverband. Mit dem dritten Preis wurden Jörg Göbel und Christian Rohde (Frontal21/ZDF) für ihre langjährige Verfolgung des Themas „Missstände in der deutschen Lebensmittelproduktion“ ausgezeichnet.Die Preise in Form künstlerisch gestalteter gläserner Skulpturen wurden vom JVBB zum neunten Mal vergeben. Sie sind außerdem mit 3.000, 2.000 und 1.000 Euro dotiert. Der unabhängigen Jury unter dem Vorsitz von Dagmar Engel (Deutsche Welle) gehören acht prominente Journalistinnen und Journalisten an. Als Ehrengast nahm mit einem Grußwort Berlins Bürgermeisterin Dilek Kolat teil.In der Laudatio von Christoph Schwennicke (Cicero) heißt es über den Träger des ersten Preises: „Jost Müller-Neuhof macht sich scheinbar in erster Linie um die Pressefreiheit und unser Rechercherecht als Journalisten verdient. In Wahrheit aber macht er sich um das informationelle Wohl der Allgemeinheit, aller Bürgerinnen und Bürger, verdient. Und damit um einen wesentlichen Kern unserer Demokratie, unserer offenen Gesellschaft.“  Der zweite Preisträger, Hajo Seppelt, wurde von Stephan-Andreas Casdorff (Der Tagesspiegel) gewürdigt: „Wer dreimal nominiert war für den ‚Langen Atem‘, weil er immer wieder neues Material recherchiert, das sogar die Welt bewegt - der hat fraglos die Ausdauer, die einen herausragenden Journalisten auszeichnet. Und hat ganz gewiss den Preis verdient.“Zu den Trägern des dritten Preises, Jörg Göbel und Christian Rohde, sagte Laudatorin Jutta Kramm (Berliner Zeitung): „Die Preisträger zwingen uns hinzuschauen. In drastischen Bildern  beleuchten sie die skandalösen und oft rechtswidrigen Zustände in der deutschen Agrarindustrie. Sie schonen uns Zuschauer nicht – nicht mit den Bildern und auch nicht mit ihren Ansprüchen. Sie verderben uns den Appetit. Es ist beharrlicher Journalismus. Investigativ, zäh, unaufgeregt und aufrüttelnd zugleich.“ 

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