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Trump-Video bei Twitter

DJV fordert: Schluss mit Hetze


Der Deutsche Journalisten-Verband fordert den amerikanischen Präsidenten Donald Trump auf, sofort seine Medienhetze zu beenden.

Anlass sind Trumps Ausfälle gegen den Sender CNN auf Twitter und seine wiederholten Beleidigungen kritischer Journalistinnen und Journalisten. Am Wochenende kursierte ein manipuliertes Video im Netz, das den Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika dabei zeigt, wie er am Rande eines Wrestling-Kampfes jemanden verprügelt, dessen Kopf durch ein CNN-Logo ersetzt wurde. „Heute knüpft er sich CNN vor, morgen vielleicht die USA-Korrespondenten von ARD und ZDF“, sagt der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall. Es sei nicht hinnehmbar, dass ausgerechnet das Staatsoberhaupt der USA das in der amerikanischen Verfassung festgeschriebene Grundrecht der Pressefreiheit mit Füßen trete. Der DJV-Vorsitzende appelliert an die deutschen Korrespondenten in den USA, sich von den Ausfällen Trumps nicht beirren zu lassen: „Berichten Sie weiter kritisch und unvoreingenommen.“ Die Öffentlichkeit müsse erfahren, was in den USA vor sich gehe. Mögliche Übergriffe von fanatisierten Trump-Anhängern müssten unverzüglich angezeigt und öffentlich gemacht werden. DJV-Sprecher Hendrik Zörner äußert sich in einem Beitrag, den die Tagesschau bei Twitter veröffentlichte, wie folgt: Trumpt "versucht offensichtlich wirklich, seine Anhänger ausschließlich auf die sozialen Netzwerke und von den Medien abzubringen. Das ist eine ganz gefährliche Entwicklung." Zörner warnt: "Es ist nicht mehr auszuschließen, dass fanatisierte Trump-Anhänger Gewalt gegen Journalisten anwenden." Der DJV nehme solche Warnungen sehr ernst.ZDF-Morgenmagazin-Moderatorin Dunja Hayali kommentierte bei Twitter: "ernsthaft jetzt? oder trainiert #trump für den #g20 gipfel? vielleicht will er beim photoshooting wieder in der ersten reihe stehen?"CNN teilte laut Spiegel Online mit, es sei ein trauriger Tag, wenn der US-Präsident zu "Gewalt gegen Reporter ermuntere". Statt sich den komplexen politischen Fragen im In- und Ausland zu widmen, verhalte er sich "kindisch". Auch etliche Abgeordnete aus dem Kongress, vor allem Demokraten, kritisierten Trump, berichtet Spiegel Online. Frank Pallone etwa schrieb bei Twitter, es sei eine Schande und eine Gefahr für das Präsidentenamt und die Demokratie, dass Trump für Gewalt gegen die Medien werbe. Nancy Pelosi, die führende Demokratin im Repräsentantenhaus, twitterte: "Gewaltbilder, um die Presse einzuschüchtern, müssen zurückgewiesen werden."DJV-Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Hendrik Zörner Bei Rückfragen: Tel. 030/72 62 79 20, Fax 030/726 27 92 13

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