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Vor Türkei-Reisen

DJV rät zu Selbstauskunft vom BKA


Der Deutsche Journalisten-Verband rät allen Türkei-kritischen Journalistinnen und Journalisten dringend dazu, vor Antritt einer Auslandsreise beim Bundeskriminalamt einen Antrag auf Selbstauskunft zu stellen.

Der DJV reagiert damit auf die Festnahme des deutschen Schriftstellers Dogan Akhanli am Samstag in Spanien. Der Autor mit türkischen Wurzeln wurde festgenommen, weil die Türkei ihn per internationalem Haftbefehl suchte. „Der Kollege hat sich nach unseren Erkenntnisse nichts zuschulden kommen lassen“, erklärt der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall. „Sein einziges ,Vergehen‘ ist seine kritische Haltung dem Regime von Recep Tayyip Erdogan gegenüber. Er muss sofort freigelassen werden.“

 

Die Festnahme Akhanlis sei als Warnzeichen für alle zu verstehen, die sich als Erdogan-Kritiker hervortäten, so der DJV-Vorsitzende: „Journalisten brauchen Klarheit darüber, ob ein unbeschwerter Urlaubstrip ins Ausland im Knast endet.“ Deshalb sei die Nachfrage beim BKA in eigener Sache in diesen Tagen unverzichtbar. Von der Wiesbadener Behörde erwartet Überall Kooperation: „Nach den Pannen bei den Journalistenakkreditierungen zum G20-Gipfel erwarten wir vom BKA unbürokratische Hilfe.“

Nach seiner vorübergehenden Festnahme in Spanien ist Dogan Akhanli wieder frei, darf aber das Land nicht verlassen.

Hendrik Zörner

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