Diskreditierung der Journalismus-Branche
Ein Verleger muss zu seinen Angestellten stehen!
„Wie will Holger Friedrich seine Leute motivieren, wenn er ihnen pauschal das Misstrauen ausspricht? Ein Verleger sollte zu seinem Produkt und denen, die es herstellen, stehen und ihnen nicht in den Rücken fallen!“
So reagierte Steffen Grimberg, Vorsitzender der DJV Berlin – JVBB, auf die Äußerungen von Holger Friedrich in der „Financial Times“. Der Eigentümer des Berliner Verlags, der die „Berliner Zeitung“ und den „Berliner Kurier“ herausgibt, hatte erklärt, man solle sich besser von Journalisten fernhalten.
„Damit diskreditiert Holger Friedrich nicht nur eine gesamte Branche, sondern schadet auch seinem eigenen Produkt. Die Kolleginnen und Kollegen seiner beiden Zeitungen dürften es künftig deutlich schwerer haben, Interviewpartner zu finden“, so Grimberg. „Man fragt sich, warum ein Unternehmer seinem eigenen Produkt so nachhaltig Schaden zufügt.“
Es sei zudem schlichtweg gelogen, wenn Friedrich behauptet, Journalistinnen und Journalisten in Deutschland hätten „schlechte professionelle Standards“. Vielmehr zeuge eine solche Aussage von einer tiefen Ahnungslosigkeit des Verlegers darüber, wie Journalismus funktioniert und welche Aufgabe er in einer freien, demokratischen Gesellschaft hat, so Grimberg.