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Honorare für Freie Autoren

Freischreiber fordert neues Modell


In einem ZAPP-Interview kritisiert die Freischreiber-Vorsitzende Carola Dorner die Honorarpraxis für freie Autoren bei Zeitungen und fordert ein völlig anderes Modell.

Von den Honoraren bei Tageszeitungen, regionalen und überregionalen Titeln können Autoren nur noch dann leben, wenn sie es schaffen, ihre Texte selbst zweit- und drittzuverwerten, sagt die Freischreiber-Vorsitzende Carola Dorner in dem Beitrag von Daniel Bouhs. Die Praxis sehe aber so aus, dass inzwischen viele Zeitungen Texte freier Autoren weiterverwerten ohne aber die Urheber daran zu beteiligen. Für Zeitschriften zu arbeiten, so sei die Erfahrung vieler Mitglieder im Verband, lohne sich mehr als für Zeitungen. Dort, sagt Dorner, sei es für Freie Autoren noch am ehesten möglich, als Pauschalisten finanziell zu überleben. Viele Freischreiber arbeiten daher außer für Zeitungen auch für andere Medien und produzieren auch multimediale Inhalte."Die Honorare, die Zeilensätze sind zu schlecht", sagt Carola Dorner. Außerdem sei problematisch, dass viele Autoren mit der Unterzeichnung von Verträgen ihre Rechte abtreten und die wenigstens Autoren den Klageweg für bessere Honorare einschlagen. Verbänden ist zwar inzwischen möglich, die Einhaltung der allgemeinen Vergütungsregeln einzuklagen. Die Kündigung der Gemeinsamen Vergütungsregeln für freie Text- und Bildjournalisten an Tageszeitungen durch den BDZV habe die Freischreiber aber nicht überrascht. "Die Vergütungsregeln waren von Anfang an keine solide Verhandlungsposition", sagt die Freischreiber-Vorsitzende weiter. Die Sätze seien nicht fair und pro Zeile zu zahlen der falsche Ansatz, weil hinter einem Text viel mehr Arbeitsaufwand stecke als das bloße Schreiben von Zeilen. "Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass nach Aufwand gezahlt werden muss, nicht für Zeichen." Dafür sei noch viel Erziehungsarbeit nötig, sowohl auf der Seite der Freien als auch der Zeitungen.

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