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Der JVBB gratuliert

Grimme-Online Award für neukoellner.net


Preisträger des Grimme Online Award 2015 in der Kategorie "Information": Das digitale Stadtmagazin "neukoellner.net" (mit dem Paten der Kategorie, Tobias Schlegel). Foto: Jens Becker, Grimme Institut.

Das hyperlokale Portal neukoellner.net hat den Grimme Online Award in der Kategorie Information gewonnen. Der JVBB gratuliert seinem Mitglied, der Chefredakteurin Regine Lechner, herzlich zu diesem grandiosen Erfolg.

Für den 25. Juni 2015 hatte der JVBB bereits vor der Entscheidung sie und ihre Stellvertreterin Sabrina Markutzyk  zu einer Gesprächsrunde über ihr Online-Magazin eingeladen. (19:00 Uhr, JVBB-Geschäftsstelle, Anmeldungen: daniel.falk@misaificajvbb-online.de)Hier die Begründung der Grimme Online Award Jury:Hyperlokaler Journalismus sucht in Deutschland noch seinen Weg. "neukoellner.net" hat diesen für seinen Stadtteil bereits gefunden. Das Projekt ist uneitel und zeigt wenig Respekt, es steht einfach mitten im Leben – Attribute, die nicht jedes journalistisches Angebot vorweisen kann. Die Journalisten von "neukoellner.net" bleiben auf Augenhöhe mit den Bewohnern des Viertels, begleiten die Gentrifizierung kritisch und fair zugleich. Explizit zu loben ist die inhaltliche Vielfalt: Es gibt zahlreiche vitale Formate wie "Kiezköpfe“, welche die komplette mediale Klaviatur von Text über Bild und Ton bis hin zum Video angemessen bespielen. Inhaltlich ist das Angebot "kunterbunt“ und "lebendig“ wie der Bezirk. Die Macher korrigieren das zwiespältige Bild Neuköllns und spielen gekonnt mit den vorherrschenden Klischees. Während andere kleinere Medienangebote das Prinzip Zeitung kopieren, lebt "neukoellner.net" das soziale Netz. Die Anbindung über Facebook und Twitter ist hyperaktiv, die Community nutzt die Angebote und bringt die Inhalte zum Leben. Es erzeugt die Wiederbelebung zivilgesellschaftlicher, nachbarschaftlicher Kommunikation – offenbar sogar mit Ausstrahlung auf analoge Begegnungen. Hinter dem Projekt verbirgt sich eine authentische Bottom-Up-Bewegung – der Graswurzeljournalismus, von dem andere sonst nur reden. Vielleicht ist das sublokale Magazin am Ende zu strukturiert für seinen Stadtteil. Aber das stört nicht. Selbst der ortsfremde Leser wird ein wenig zum Neuköllner. 

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