JVBB
Kündigung von Buschheuer ist ein fatales Signal
"Die Trennung vom Chefredakteur des 'Berliner Kurier‘, Hans-Peter Buschheuer, ist ein fatales Signal." So kommentiert der Journalistenverband Berlin-Brandenburg JVBB das erzwungene Ausscheiden des renommierten Blattmachers.
In einer eilig einberufenen Personalversammlung hatte der Verlag M. DumontSchauberg (MDS) die Trennung von Buschheuer am Montagmittag bekannt gegeben. Buschheuer hatte gegenüber der Verlagsleitung der Ausgründung des Blattes in eine eigene Gesellschaft widersprochen. Bisher war der „Berliner Kurier“ (gemeinsam mit der „Berliner Zeitung“) direkt bei der MDS-Tochter Berliner Verlag angesiedelt. Jetzt erscheint das Blatt in der neuen Berliner Kurier GmbH. Belegschaft und Gewerkschaften hegen deshalb erhebliche Befürchtungen, weil der Berliner Verlag für künftige Verluste seiner neuen Tochtergesellschaft nicht mehr aufkommen müsste. Mit der Umstrukturierung sollen dem Vernehmen nach auch jährlich 125.000.- Euro im Etat des "Berliner Kurier" eingespart werden. Hinter den Kulissen scheint Buschheuer auch dagegen massiv Widerstand geleistet zu haben. "Hans-Peter Buschheuer ist einer der profiliertesten Journalisten in der Branche überhaupt", erklärte dazu der JVBB-Vorsitzende Alexander Fritsch. Dass sich der Berliner Verlag von einem Chefredakteur trenne, weil der sich hinter seine Belegschaft stelle und für seine Zeitung kämpfe, werfe ein fürchterliches Licht auf den Führungsstil der Verlagsleitung. "Seit Jahren spart der Verlag ohne sichtbare Strategie seine eigenen Produkte kaputt", kritisiert Fritsch weiter. "MDS entwickelt sich immer mehr zu einem Musterbeispiel für verlegerische Planlosigkeit."