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Crashkurs Honorare verhandeln

Wie können Freie mehr verdienen?


Rund sechzig freie Journalistinnen und Journalisten haben mit dem Reporter und Coach Michael Obert am Donnerstagabend an ihrem Verhandlungsgeschick gefeilt. Ihr Ziel: Ab sofort höhere Honorare erzielen.

Seit Jahren sind die niedrigen Honorare unter freien Journalistinnen und Journalisten ein Ärgernis. Nur rund 2.150 Euro Gewinn vor Steuern erzielten sie nach Angaben des DJV-Handbuchs Spring! monatlich – deutlich weniger als durchschnittliche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland. Ein Manko: Viele Freie sind unsicher, wie sie beim Verhandeln auftreten sollen – denn im Volontariat und an Journalistenschulen spielt das Thema kaum eine Rolle. Auf große Resonanz stieß deshalb ein dreistündiger Crashkurs, den JVBB und DJV Berlin am 28. Februar 2019 gemeinsam mit dem freien Reporter, Coach und Gründer der Reporter-Akademie Michael Obert veranstalteten. Innerhalb von nur drei Tagen waren alle 60 Plätze ausgebucht.Während des Kurses reflektierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre eigenen Honorarverhandlungsstrategien, ihre Haltung zum Thema Geld und ihre Strategien zur Mehrfachverwertung. Entscheidend, um bessere Honorare verhandeln zu können: die freien Journalistinnen und Journalisten müssen selbstbewusst ihr Produkt anbieten und dabei den marktüblichen Preis kennen, den die jeweilige Publikation zu zahlen bereit ist. Denn nur dann können sie einen realistischen Preis verhandeln. „Wir können die Gesetze des Marktes nicht verändern, aber wir können innerhalb der Grenzen, die der Markt hergibt, mehr für uns herausholen“, erklärte Michael Obert gleich zu Beginn des Kurses. Dies aber ist nur möglich, wenn Journalistinnen und Journalisten frei und ohne falsche Scham ihre Erfahrungen und die von ihnen erzielten Honorare miteinander teilen.Tobias Sauer

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